Angela Merkel ist die erste Kanzlerin der Bundesrepublik. Edward Snowden hält die Welt mit seinen Enthüllungen in Atem. Die Praxisgebühr wird wieder abgeschafft. Der britische Kronprinz William und seine Frau Catherine haben ihr erstes Kind bekommen, Sohn George. So oder so ähnlich könnte ein stark verkürzter Jahresrückblick 2013 aussehen. Wissen Sie noch, was Sie damals, also vor zehn Jahren, bewegt hat? Ich weiß es noch ziemlich genau – in dem Jahr haben wir mit quirion den ersten Robo-Advisor Deutschlands gegründet. Das manager magazin titelte damals: „Der dritte Streich von Bankenrevoluzzer Schmidt“[1] – und auch wenn ich persönlich den Revoluzzer überhaupt nicht mag, ein bisschen stolz war ich schon auf diese Schlagzeile. Und heute bin ich es mehr denn je, denn quirion feiert gerade den zehnten Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, quirion!
Die Idee zur Unternehmensgründung war damals, dass eine gute Geldanlage nicht ausschließlich Millionenvermögen gehobener Privatkunden vorbehalten sein darf, sondern dass jede Anlegerin und jeder Anleger das eigene Geld einfach, gut und günstig vermehren können sollte. Kurzum: Die Demokratisierung der Geldanlage war unser Ziel. Diese Idee trieb mich damals schon lange um, die umfassende Digitalisierung aller Lebensbereiche beschleunigte die Realisierung. Wir investierten in die digitale Welt und quirion war geboren. Das Unternehmen ist stetig gewachsen und betreut heute 2,1 Milliarden Euro von 75.000 Kunden.
Doch wie sieht es eigentlich mit dem Rest der Nation aus – sind die Deutschen in den letzten zehn Jahren tatsächlich zu besseren Anlegern geworden? Was hat sich seit der Gründung von quirion in Sachen Aktienkultur getan? Inwiefern haben sich Anlageverhalten und Produktangebot in Deutschland verändert?
1) Aktionärsquote in Deutschland seit 2013
Um diese Fragen zu beantworten, schauen wir uns doch zunächst einmal die Aktienquote der Bundesbürger an. Die Deutschen gelten weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus als Aktienmuffel, im internationalen Vergleich liegen wir oft deutlich hinter anderen Ländern wie den USA oder der Schweiz. Jedes Jahr untersucht das Deutsche Aktieninstitut (DAI) die Aktiennutzung und liefert entsprechend belastbare Zahlen.
So besaßen 2013 etwa 8,9 Millionen Deutsche Aktien, also rund jeder zehnte Bürger.[2] Das ist im internationalen Vergleich eher mau. Doch in den letzten zehn Jahren hat sich da einiges getan, denn Ende 2022 (aktuellere Zahlen liegen nicht vor) waren immerhin 12,9 Millionen Bundesbürger – direkt oder indirekt über Fonds und ETFs – in Aktien investiert. Das sind 45 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Getrübt wird die Freude über diesen Zuwachs, wenn wir den Blick erweitern, denn der aktuelle Höchststand an Aktionärinnen und Aktionären ist nicht neu, sondern schon 2001 besaßen 12,9 Millionen Menschen hierzulande Aktien. Das Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende und die enttäuschenden Erfahrungen, die viele Kleinanleger damals mit der Telekom-Aktie gemacht hatten, führten zu einem drastischen Rückgang der Aktionärsquoten. Umso erfreulicher ist es, dass es seit 2013 zumindest wieder bergauf geht und die Deutschen ihre Liebe zu Aktien langsam, aber sicher wiederentdecken.
2) ETF-Angebot seit 2013
Zu diesem Beliebtheitsaufschwung der Aktien hat möglicherweise auch der Siegeszug der ETFs beigetragen. Vor zwanzig Jahren war es für Privatanlegende unmöglich, kostengünstig und breit gestreut in die weltweiten Aktienmärkte zu investieren. Das änderte sich mit dem Siegeszug der ETFs, der Exchange Traded Funds. Sie ermöglichen Anlegerinnen und Anlegern eine einfache und günstige Investition in die weltweiten Aktienmärkte. Die Zahl der in Deutschland angebotenen ETFs hat sich in den letzten zehn Jahren (die wir uns heute wegen des 10. Geburtstags von quirion genauer ansehen) verdoppelt – von knapp 1.000 ETFs auf heute mehr als 2.100 ETFs.[3]
Noch etwas deutlicher wird die Erfolgsgeschichte der ETFs, wenn wir uns das weltweit dort investierte Volumen ansehen. Dieses lag 2013 bei 2.284 Milliarden USD, heute beträgt es 10.082 Milliarden USD, also fast fünfmal so viel.[4]
3) Marktentwicklung seit 2013
Doch warum sind die weltweiten Aktienmärkte überhaupt so spannend aus Anlegersicht? Weil sie langfristig gesehen attraktive Wachstumschancen bieten, wenn Anlegerinnen und Anleger sich der damit verbundenen Schwankungsrisiken bewusst sind und diese zugunsten des langfristigen Anlageerfolges ausblenden. So stand der DAX bei der Gründung von quirion vor zehn Jahren bei 9.168 Punkten, heute notiert er bei etwa 14.810. Das ist ein Zuwachs von 61,5 Prozent. Im S&P 500 fiel der Zuwachs noch deutlich höher aus – er lag bei sage und schreibe 239 Prozent, der Index wuchs von 1.849 Punkten im Jahr 2013 auf 6.272 Punkte, bei denen er aktuell etwa notiert[5]. Die Märkte arbeiten – unabhängig von Ausrichtung oder Investitionsschwerpunkten – also immer für das Geld der Investoren, wenn diese einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen. Wichtig ist, dass allen Menschen, die in Aktien investieren, bewusst ist, dass die Aktienkurse schwanken und dass diese Schwankungen eben auch mal sehr heftig ausfallen können. Aber wie sagte mal mein Kollege Prof. Dr. Stefan May: „Die Märkte schwanken langfristig gesehen immer nach oben.“ Recht hat er.
Zehn Jahre digitale Geldanlage für alle
So, wie die Märkte in diesen zehn Jahren gewachsen sind und damit das Vermögen unserer Kundinnen und Kunden, so ist auch quirion gewachsen. Gestartet mit null Kunden und null Assets in 2013, haben wir 2017 den ersten wichtigen Meilenstein genommen – die 100 Millionen Euro bei den verwalteten Vermögen. Im Oktober 2020 waren es dann schon mehr als 500 Millionen Euro, 2021 mehr als eine Milliarde Euro. Inzwischen verwalten wir, wie gesagt, über zwei Milliarden Euro – und für dieses Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden möchte ich mich heute als Gründer von quirion bedanken. Wir sind seit 2013 jedes Jahr gewachsen – selbst dann, wenn es an den Märkten nicht so gut lief. Das heißt letztlich auch: Unser Angebot einer einfachen digitalen Geldanlage trägt dazu bei, dass mehr Menschen in Aktien investieren, und: Es überzeugt in jeder Marktphase. Das macht mich deutlich stolzer als der dritte Streich des Revoluzzers im manager magazin.
Autor: Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank und Gründer von quirion
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