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Früher finanziell frei sein

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Wer vernünftig plant und sein Geld smart anlegt, kann sich frühzeitig finanziell unabhängig machen und ist nicht mehr auf ein Arbeitseinkommen angewiesen.

Das deutsche Rentensystem ächzt unter der Last des demografischen Wandels. Die Deutschen werden immer älter, auch weil die gesundheitliche Versorgung immer besser wird. Hinzu kommt, dass ab Mitte der 2020er-Jahre die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Um das System zu entlasten, kommt immer wieder der Vorschlag, das Renteneintrittsalter anzuheben, damit die Erwerbstätigen länger in das System einzahlen. Gleichzeitig soll die Bezugsdauer der Renten an die gestiegene Lebenserwartung angepasst werden. Derzeit wird die Altersgrenze der gesetzlichen Rente für die Jahrgänge ab 1947 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Bis Anfang der 2030er-Jahre steigt das Rentenalter für alle Jahrgänge ab 1964 auf 67 Jahre. 

Auch das wird aber langfristig nicht ausreichen. Im Monatsbericht der Bundesbank von Oktober 2019 heißt es, das Rentenalter müsse nach 2030 so angehoben werden, dass die Relation von Renten- zu Beitragsjahren in etwa stabil bleibe – statt, wie derzeit angelegt, immer weiter zu steigen. „Die zunehmende Lebenszeit wäre dann mit einer längeren Erwerbsphase verbunden, aber auch die Rentenphase würde sich verlängern. Das Rentenalter müsste dazu bis 2070 auf 69⅓ Jahre steigen.“

 

Demographischer Wandel

 

„Dass der demografischen Entwicklung durch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit Rechnung getragen werden soll, ist zu begrüßen“, sagt Philipp Dobbert, Chefvolkswirt der Quirin Privatbank. Denn nur so könne das gesetzliche Rentensystem funktionsfähig erhalten bleiben. „Für eine tatsächlich wirksame Alterssicherungsstrategie greift das allerdings zu kurz“, ist Dobbert überzeugt. „Denn wer seinen Lebensstandard aus der Erwerbsphase auch im Ruhestand halten will, muss privat vorsorgen. Hierfür sind langfristig planbare Investitionen wie diejenige in ein weltweit diversifiziertes und prognosefrei aufgestelltes Aktiendepot, insbesondere angesichts des Nullzinsumfelds, unverzichtbar.“ Dobbert verweist auf andere Länder wie zum Beispiel Schweden, das hier bereits staatliche Förderungsmodelle für die private Vorsorge am Kapitalmarkt geschaffen hat. „Das ist in Deutschland längst überfällig, denn die Riester-Rente schließt diese Lücke für breite Teile der Bevölkerung nachweislich nicht.“

Aktien für die Rente – in jedem Alter sinnvoll

Wer seinen Lebensstil im Alter halten will, muss also privat vorsorgen. Wer gut plant und sein Geld renditestark anlegt, kann nicht nur mit einem guten Auskommen im Alter rechnen, sondern bereits deutlich vor dem Rentenbeginn finanziell unabhängig vom Arbeitseinkommen werden, um zum Beispiel zu reisen, sich für eine Herzensangelegenheit zu engagieren oder einfach dem täglichen Stress zu entkommen. Immer mehr Menschen träumen davon, bereits mit 55 oder 60 Jahren finanziell frei zu sein – und nicht erst mit 67 oder gar 69 Jahren in Rente zu gehen.

 

Ein Aktieninvestment lohnt sich das ganze Leben – Empfohlene Aktienquote nach Alter

Finanzielle Freiheit ist planbar

Der Traum muss kein Traum bleiben. Dennis Buchmann, Vermögensberater und zertifizierter Finanzplaner bei der Quirin Privatbank in Hamburg, hat für das Handelsblatt mehrere Beispielfälle durchgerechnet. Denn es kommt natürlich darauf an, in welchem Lebensalter man damit beginnt, für den Ruhestand vorzusorgen, und wie viel Kapital man regelmäßig investieren kann. Je früher man mit der Planung und Umsetzung des Vorhabens beginnt, desto besser ist es natürlich. Oft sind es jedoch die Mitte 50-Jährigen, die darüber nachdenken, bald weniger oder gar nicht mehr zu arbeiten. Die gute Nachricht ist: Auch wer erst mit 55 Jahren mit der Planung beginnt, dem kann es noch gelingen, bereits mit 60 Jahren auszusteigen, wie in unserem Beispiel zu sehen.

Bei der Beispielperson handelt es sich um den 55-jährigen Justus Muster, der bereits in fünf Jahren finanziell frei sein möchte. Sein Jahresbruttoeinkommen beträgt 150.000 Euro, daneben erhält er monatlich eine Kaltmiete von 2.000 Euro brutto aus der Vermietung zweier Wohnungen. Außerdem hat er 200.000 Euro geerbt. Der Geschiedene hat Lebenshaltungskosten von 4.000 Euro im Monat, inklusive der Miete für die Wohnung, die er selbst bewohnt. Monatlich bleiben ihm also Einkünfte von 4.060 Euro übrig, die er in den Vermögensaufbau investieren kann, wobei ein kleiner Teil als Barreserve verbleibt. Wenn Justus Muster 67 Jahre alt wird, kommt noch die gesetzliche Rente hinzu, die Dennis Buchmann für den Geschiedenen mit 2.411 Euro ansetzt. Frühere Rentenzahlungen sind mit Abschlägen möglich. Im Jahr 2046 erbt Justus Muster erneut, diesmal sind es 100.000 Euro.

 

monatliche Ausgaben Beispiel

Den hohen Lebensstandard sichern

In den ersten fünf Jahren, in denen Justus Muster regelmäßig seinen Einkommensüberschuss investiert, baut er ein Vermögen von mehr als 500.000 Euro auf. Um seinen gewohnten Lebensstandard auch ohne regelmäßige Arbeitseinkünfte halten zu können, entnimmt Justus Muster ab seinem 60. Geburtstag im Jahr 2025 monatlich zunächst einen Betrag von 4.000 Euro aus seinem Vermögen. Dieser Betrag wächst jährlich an, da ja auch die Mieten und andere Preise mit der Zeit steigen. 

Bei einer angenommenen Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr und einer erwarteten Rendite von durchschnittlich jährlich 3,82 Prozent sinkt das Vermögen zunächst ab dem Zeitpunkt der Entnahme. Ab 2032, wenn Justus Muster die gesetzliche Rente bezieht, gleichen die Erträge (Mieteinnahmen, Rendite aus dem Depot, gesetzliche Rente) die Entnahmen nominell mehr als aus. In realer Kaufkraft – also unter Berücksichtigung der Inflation – sinkt das Vermögen hingegen.

Der Renditeerwartung liegt zugrunde, dass Justus Muster jeweils 50 Prozent seines Anlagebetrags in Aktien und Anleihen investiert. Berücksichtigt wurden dabei ein Steuersatz von 25 Prozent und eine kleine Cash-Reserve, die keine Zinsen bringt. Auf Basis der getroffenen Annahmen wird Justus Muster im Jahr 2060, wenn er das hohe Alter von 95 Jahren erreichen wird, immer noch über ein Gesamtvermögen von voraussichtlich 607.000 Euro verfügen, obwohl er sich bis dahin nicht einschränken muss. Dieser Betrag entspricht heute einer Kaufkraft von 275.000 Euro.

 

Entwicklung des Gesamtvermögens am Beispielfall von Justus Muster

 

Es ist also auch relativ spät noch möglich, sich finanziell unabhängig vom Arbeitseinkommen zu machen. Das liegt unter anderem daran, dass man mit Mitte 50 bereits über höhere Einkünfte oder mehr Vermögen verfügt, die man dafür einsetzen kann. Mit einem guten Anlagekonzept kann der Traum also in Erfüllung gehen. 

 

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